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Und as er uf der Harfe der zweite Schlag thut,

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Do fällt’s sidene Gwand wohl ab von der Brut.


Und as er uf der Harfe der dritte Schlag thut,
Do lit im Brutstuhl todt die Brut.

Hoffmann von Fallersleben.
(Siehe Simrock’s „Rheinsagen.“ 2. Aufl. Bonn, 1837.)


Der wilde Jäger.

Auch im Wiesenthal haust der wilde Jäger Habsberg. Oft hört man ihn Nachts, wie er seine bellenden Hunde hetzt, durch die Lüfte fahren. Einmal zog er, am hellen Tag, unsichtbar durch den Wald bei Hägelberg, rief einem Bauer zu, aus dem Wege zu fahren, und warf ihn, da derselbe nicht gleich gehorchte, vom Wagen hinunter.

(Siehe Mone’s Anzeiger. 3. Jahrgang 1835.)


Die Irrlichter.

Es wandlen in der stille helle Nacht
Wol Engel um, mit Sterneblueme b’chrönt,
Uf grüene Matte, bis der Tag verwacht,
Und do und dört e Betzitglocke tönt.

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Sie spröche mitenander deis un das,

Sie machen öbbis mitenander us;
’s sin gheimi Sache, niemes rothet, was?
Druf göhn sie wieder furt und richte’s us.

Und stoht ke Stern am Himmel un ke Mon,

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Und wemme nümme sieht, wo d’Nußbäum stöhn,

Mü’en selli Marcher ufem Füür an d’Frohn,
Sie mü’en den Engle zünde, wo sie göhn.

Un jedem hangt e Bederthalben a,
Un wenn’s em öd wird, lengt er ebe dri,

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Un büßt e Stückli Schwefelschnitten a,

Und trinkt e Schlückli Treberbrentewi.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_186.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)