Wahlet der über d’Achslen und fallt in prächtige Zipfle
Het me’s lang, se loßt me’s henke, höri mi Lebtig.
D’Ermel, denk wohl, henksch an Arm, wil’s Wetter so schön isch,
Aß me’s Hemd au sieht, und dine gattigen Aermli,
Und de Schiehnt nimmsch in d’Hand am sidene Bendel;
Wer en in de Hände trait, und’s stoht der au hübscher!
Und de gfallsch mer selber wieder, chani der sage.
Wienes si jez freut, und wie’s in zimpfere Schritte
Tänzelet, und meint, es seig d’Frau Vögtene selber,
Oeb me’s echt au b’schaut, und öb men em ordeli noluegt!
Jo, de bisch jo hübsch, und jo, du Närrli, mer luege,
Du Margrövermeidli, mit diner goldige Chappe,
Mit den lange Zupfe und mit der längere Hoorschnuer,
Aber rothet jez, wo’s hofertig Jümpferli higoht!
Denk wohl, uffe Platz, denk wohl zuer schattige Linde,
Oder in d’Weserei, und zue de Husemer Chnabe?
Hender gmeint? jo wohl! Am Bergwerch wisperlets abe,
Was der Blosbalg schnufe mag, aß d’Füürer nit usgöhn.
Aber ’s isch si Blibes nit. In d’Husemer Matte
Schießt’s, und über d’Legi nab mit große Schritte go Farnau;
Laufsch mer nit, so gilts mer nit, dur’s Schopfemer Chilspel.
Wartet, bis de chunnsch, und goht mit freudige Schritte
Uf di dar, und git der d’Hand und fallt der a Buese?
Chennsch di Schwesterli nit? ’s chunnt hinte füre vo Wisleth.
Uf und nieder hets di Gang und dini Gebehrde.
Nimmschs in d’Arm, und losch’s nit goh, gib Achtig, verdrucks nit!
Jez gohts wieder witers und allewil aben und abe!
Siehsch dört vorne ’s Röttler Schloß – verfallene Mure!
In vertäfelte Stube, mit goldene Liste verbendlet,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_180.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)