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Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38)

entsetzlichem Durste quält, so trinken sie fortwährend Schafs- oder Ziegenmilch, wenn sie dazu Gelegenheit haben. Dieses thun sie aber absichtlich und versuchen, ob sie durch die Feuchtigkeit und Kälte des Brodes den steten inneren Brand, den sie sich durch ihr unmäßiges Weintrinken zugezogen, abkühlen können. Wegen dieser Dinge und zur Strafe dafür wird seiner Zeit zu Jenen gesagt werden, wenn die gerechte Strafe Gottes, welche er einst über Heli wegen seiner Söhne verhängte, auch sie trifft: „Siehe, ich habe euch alle Güter der Erde gegeben, so daß ihr sie ohne Sünde gebrauchen durftet, gleichwie ich Jenen alle Opfer der Israeliten verliehen hatte, so daß sie dieselben ohne Vorwurf genießen konnten. Warum nun frevelt ihr an meinem Leibe und meinem Blute, gleichwie Jene sich an den für mich bestimmten Opfern und Gaben vergriffen?“ Und obgleich der Frevel, welchen Diese gegen Gott begehen, weit größer ist als der, welchen Jene im Volke Israel verübten, so würde ihnen doch schon ein großes und entsetzliches Strafgericht zu Theil werden, wenn auch nur eine gleiche Strafe über sie verhängt würde, wie über Jene. Denn es heißt: „Deßhalb redet der Herr, der Gott Israels, also: Ich hatte gesprochen, daß dein Haus und deines Vaters Haus vor mir dienen sollten in Ewigkeit. Nun aber sagt der Herr: Das sei ferne von mir; denn ich will ehren, die mich ehren, und die mich verachten, sollen zur Schmach werden.“ Da siehst du, wie er sie auf ewig von dem Priesterthume verworfen und sie zu Verachteten und seinem Hause Fremden gemacht hat. Was sollte er aber über Diese sagen, welche weder mit den Propheten des alten Bundes übereinstimmen, noch den Aposteln des neuen Bundes gleichen? Es gebührte ihnen dann doch, wenigstens von Petrus, dem Haupte der Apostel, zu lernen, womit er sich genährt habe. Denn er bezeichnete deutlich seinen irdischen Lebensunterhalt, als ihn sein Jünger, der auserwählte Klemens, um die Erlaubniß bat, ihn ausschließlich bedienen zu dürfen. Hierauf antwortete Petrus, indem er den Eifer des Klemens lobte und über seine eigene Nahrung scherzte: „Wer wäre wohl im Stande, die Last dieser

Empfohlene Zitierweise:
Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38). Jos. Koesel’sche Buchhandlung, Kempten 1874, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BKV_Erste_Ausgabe_Band_38_255.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)