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Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38)

verleitete er ihn, sich nicht in der Stadt selbst taufen zu lassen, sondern das Sakrament der Erleuchtung in einer drei Stationen von da entfernten Märtyrerkapelle zu empfangen; zugleich aber sorgte er dafür, daß zur selben Zeit eine gottgeweihte Jungfrau in eben dieser Kirche von einem bösen Geiste heimgesucht wurde. Als sie nun die Kirche betraten, fanden sie diese wie von der Fallsucht ergriffen am Boden liegend. Rabbulus, sie erblickend, wandte sich ab, um wieder fortzugehen, indem er sprach: „Ich werde kein Christ; denn diese wird jedenfalls von den Göttern bestraft, weil sie die christliche Religion angenommen hat; ein gleiches Schicksal würde auch mich erwarten.“

Als ihn der Heilige so verwirrt und im Begriffe sah, seinen Vorsatz wieder aufzugeben, da betete er eifrigst, daß Gott die Künste des verruchten Teufels zu Schanden machen und sich dieses neuen Jüngers erbarmen möge. Doch erst nach Verlauf von drei Stunden konnte er ihn mit großer Mühe wieder zurechtbringen, indem er sagte: „Dieß ist ein trügerischer Kunstgriff des bösen Feindes; Jene wird für ihre Verbrechen gestraft, wodurch sie das heilige Gewand, welches sie trägt, verunehrt hat. Wenn es dir belieben wird,

Empfohlene Zitierweise:
Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38). Jos. Koese’lsche Buchhandlung, Kempten 1874, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BKV_Erste_Ausgabe_Band_38_219.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)