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Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38)

18) Vertheidigung der Heiligkeit des jungfräulichen Standes gegen die Juden.
19) Gegen die Behauptung der Juden, daß sie einst wieder versammelt werden würden.
20) Über Almosengeben.
21) Über die Christenverfolgung.
22) Über den Tod und das Ende der Welt.
23) Über die Traube, welche wegen der gesegneten Beere nicht vertilgt werden soll.[1]

In der armenischen Übersetzung fehlen die vier letzten Abhandlungen. Gennadius gibt ihre Anzahl auf sechsundzwanzig an; aber nach den Titeln zu schließen, die er einzeln aufführt, lag ihm das Werk in demselben Umfang vor, wie in unseren syrischen Handschriften. Antonelli glaubte, das Ermahnungsschreiben der Synode von Seleucia habe nicht zu der ursprünglichen Sammlung gehört; aber Aphraates erwähnt es ausdrücklich als seine eigene Arbeit in der vorletzten Abhandlung, abgesehen davon, daß schon die alphabetische Anordnung jede Ausscheidung verbietet. Diese Encyclika ist eben nur formell ein Schreiben der Synode, thatsächlich hat sie den mit ihrer Anfertigung beauftragten Aphraates zum Verfasser, welcher sie dann nachträglich auch den zur Belehrung seines Fragestellers bestimmten Aufsätzen einverleibte. Ausser den obigen dreiundzwanzig Abhandlungen scheint Aphraates Nichts geschrieben zu haben, da einige scheinbar für das Gegentheil sprechende Äusserungen von Gennadius, Barhebräus und Ebedjesu offenbar theils auf Mißverständniß, theils nur auf ungenauer Ausdrucksweise beruhen.

Um schließlich noch Einiges zur Würdigung unseres Aphraates als Schriftsteller zu bemerken, so wird gewiß Jeder seine umfassende Kenntniß der heiligen Schrift und seinen nüchternen, verständigen Sinn bewundern. Freilich ist die erstere oft nicht genug in das Thema hineinverarbeitet,


  1. Isaias 65, 8.