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zu kommen, so Säugende, unmündige Kinder, Blinde, Wahnsinnige etc. Für diese müssen nach Erforderniß entweder Fuhren bestellt, oder Boten gedungen werden, damit sie weiter kommen. Das ist jährlich auch keine geringe Ausgabe, die der Heilige bestreiten muß, sie beträgt im Durchschnitt für Gochsheim 18 fl. Rhein.

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Unter dieser beschwerlichen Last des Bettelns seufzet nun die Judenschaft des ganzen Fränkischen Kreises. Sie hat so wenig Aussichten zu hoffen, daß sich dieses sie so schwer drückende Uebel mindern werde, daß sie vielmehr mit jedem fortschreitenden Jahre die Erfahrung macht, daß es sich vermehrt. So ergeben die Armenrechnungen bey der Judenschaft in Gochsheim, daß vor 30 bis 40 Jahren auf eine Woche höchstens 10 bis 12 Bettler kamen. Jetzt beynahe noch einmahl so viel und darüber. Warum ich behaupte, daß eine Änderung hierin sehr schwer in kurzem zu hoffen sey, dazu berechtigen mich die Juden so wohl an und für sich, als ihre christlichen Obrigkeiten. Die Juden! Sie sind dem größten Theil nach viel zu unwissend, und durch Sorgen der Nahrung zerstreut, als daß sie sich unterfangen könnten, auf eine Abänderung