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 Geistesgruß.

 IV.
Nächtlich dehnen sich die Stunden,
Unschuld schläft in stiller Bucht,
Fern ab ist die Welt verschwunden.
Die das Herz in Träumen sucht.

5
Und der Geist tritt auf die Zinne,

Und noch stiller wird’s umher,
Schauet mit dem starren Sinne
In das wesenlose Meer.

Wer ihn sah bei Wetterblicken

10
Steh’n in seiner Rüstung blank:

Den mag nimmermehr erquicken
Reichen Lebens frischer Drang. –

Fröhlich an den öden Mauern
Schweift der Morgensonne Blick,

15
Da versinkt das Bild mit Schauern

Einsam in sich selbst zurück.

 V.
Vergangen ist der lichte Tag,
Von ferne kommt der Glocken Schlag;
So reis’t die Zeit die ganze Nacht,

20
Nimmt manchen mit, der’s nicht gedacht.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/258&oldid=- (Version vom 31.7.2018)