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Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes beginnt hiermit das Buch ἀνταποδόσεως, antapodóseos, das ist, der Vergeltung für die Könige und Fürsten von Europa, welches Liudprand, der Diakon an der Kirche zu Pavia, ἒν τἠ ἐχμαλοσἱα αὐτοῦ en ti echmalosia autû, das ist während seiner Wanderschaft, verfaßt, und Recemund, dem Bischof der Kirche zu Illiberis in Hispanien, zugeeignet hat.

Hier beginnt das erste Buch.

1. Dem ehrwürdigen Herrn, dem Spiegel aller Heiligkeit, Herrn Recemund, dem Bischof der Kirche zu Illiberis, entbietet seinen Gruß Liudprand, nicht durch sein Verdienst Diakon an der Kirche zu Pavia.

Zwei Jahre habe ich, der Geringfügigkeit meiner Fähigkeiten mißtrauend, gezaudert der Aufforderung zu gehorchen, welche Du, theuerster Vater, an mich hattest ergehen lassen, daß ich die Thaten der Kaiser und Könige von ganz Europa, als Einer, der sie nicht durch zweifelhaftes Hörensagen, sondern durch eigene Anschauung kennt, beschreiben sollte. Es schreckten mich von diesem Unternehmen mein gänzlicher Mangel an Wohlredenheit und die Mißgunst der Tadler ab. Denn diese hochmüthigen Leute, die zum Lesen zu träge sind, und nach dem Ausdruck des gelehrten Boethius,[1] den philosophischen Mantel

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Liudprand: Aus Liudprands Werken. Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig ohne Jahr, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_Liudprands_Werken.pdf/23&oldid=- (Version vom 22.3.2023)
  1. In dem Buche De consolatione philosophiae 1.