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die letzte Strecke des Tunnels verderblich werden könnte, sind[1] wir vier Tagesmärsche weit von dem unbekannten Land, in das uns der Felsengang endlich geführt, wieder in diesen eingedrungen und haben in dem Steinhaufen hinter dieser Tafel als einzige Nahrungsmittel, die sich länger halten dürften, dreißig Kokosnüsse sowie stark gesalzenes Dörrfleisch niedergelegt. Sollten wirklich Leute nach uns diese lange Wanderung bis hierher überstanden haben, so werden sie nach vier Tagen dorthin gelangen, wo außer uns beiden bisher keines Menschen Fuß gewandert, wo wir nichts als Eis und Schnee und erstarrende Kälte der antarktischen Region zu finden fürchteten und doch etwas ganz anderes antrafen, – das unbekannte Land, das wir in diesem einen Jahre, seit wir dort leben, kaum zur Hälfte kennengelernt haben, ein Land, so wunderbar, so voller seltsamer Pflanzen, Tiere und Naturerscheinungen, daß wir es Giganten getauft haben. Um denen, die diese Tafel finden, auch den Weg anzugeben, der zu unserer kleinen Niederlassung führt, raten wir, dem Flusse zu folgen, der am Fuße der Berge entspringt, in deren tiefstem Tale dieser Tunnel wieder die Oberwelt berührt. Am rechten Ufer des Flusses, etwa achtzig Meilen von den Bergen entfernt, zieht sich eine Insel hin, die wir aus verschiedenen Gründen als Wohnsitz gewählt haben. Gleichzeitig warnen wir aber auch vor den in diesem Lande vorkommenden, anderswo längst ausgestorbenen Riesentieren, denen man zwar leicht ausweichen kann, die aber doch recht gefährlich werden können. Am sichersten ist es, auf einem Flosse sich der Strömung des Flusses anzuvertrauen. – Denen, die wir vielleicht im Lande Gigantea willkommen heißen dürfen, wird für all die Mühsale der Wanderung durch den Tunnel eine Entschädigung geboten werden, wie sie besser kaum sein kann. Noch vier Tage, müde Pilgerer, und – alle Reize des unbekannten Landes am Südpol liegen vor Euch!

Die beiden Bewohner dieses neuen Reiches:
Peter Strupp und Karl Wend.“


  1. Vorlage: und
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W. Belka: Auf dunklem Pfade. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Auf_dunklem_Pfade.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)