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erweise, ihm ein ganz neues Glück gewähre und wie er fühle, daß erst jetzt eine schwere Wolke, die er immer als über sich schwebend empfunden, für alle Zeiten geschwunden sei. Alle diese Worte aber, dessen war er sich wohl bewußt, sollten nicht nur sich selbst, nicht nur eine Art von Beichte bedeuten, sie waren auch dazu bestimmt, den Bruder zu versöhnen, dessen Wahn zu zerstreuen und ihm Erleuchtung zu bringen.

„Es ist gewiß ein Glück“, unterbrach Otto des Bruders dahinströmende Wortflut, „daß du endlich das richtige Wesen gefunden hast, und du kannst versichert sein, daß wir alle deine Freude teilen. Steht übrigens schon der Termin der Hochzeit fest?“

Was soll die Frage, dachte Robert bei sich. Gibt er mir noch Frist – bis dahin –? Ist ihm am Ende nur darum zu tun, daß – ich nicht belastete Nachkommen in die Welt setze? Aber er vermochte ganz ruhig zu erwidern: „Der Tag steht noch nicht fest. Im März, denke ich. Wir wollen dann gleich eine schöne Reise machen.“

Otto lächelte. „Du heiratest wohl nur, um wieder dafür einen Vorwand zu haben?“

„Keine sehr lange diesmal“, sagte Robert. „Ich kann nicht wieder für ein paar Monate Urlaub nehmen.“

„Wo wollt ihr denn hin?“

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Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_133.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)