Seite:Arthur Schnitzler – Flucht in die Finsternis – 083.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
IX

Die Zeitungen des nächsten Tages behandelten den Fall Rolf mit auffallender Zurückhaltung: die Angelegenheit sei zwar noch nicht völlig klargestellt, von einer Flucht könne aber gewiß nicht die Rede sein, da der Aufenthalt des Advokaten nicht nur der Familie, sondern auch den Behörden keineswegs unbekannt sei. Robert schloß daraus, daß die Absicht und Möglichkeit bestehe, die Verbindlichkeiten des Abwesenden auf außergerichtlichem Wege zu lösen. Doch fühlte er sich durch diese Vermutung durchaus nicht so angenehm berührt, als natürlich gewesen wäre.

In zwiespältiger Stimmung begab er sich ins Amt, wo ihn der Sektionschef, Baron Prantner, sehr freundlich empfing und ihn mit der Mitteilung überraschte, daß Hofrat Palm aus Gesundheitsrücksichten zu Beginn des nächsten Jahres in Pension gehen dürfte. „Sie werden, lieber Herr Sektionsrat“, fügte er hinzu, „schon in nächster Zeit dem Herrn Hofrat einen Teil seiner Agenden abzunehmen haben, und Doktor Renthal, der sich während Ihrer Abwesenheit wirklich famos eingearbeitet hat, wird Sie in Ihrem

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 083. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_083.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)