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rechten Hand eine Rolle auf ihrem erhabenen rechten Schenkel ruhend, indem der linke Fuss ausgestreckt ist. In der linken Hand hält sie einen Griffel. Weiss gekleidet mit blauem Mantel. Hinter ihr lispelt ihr der kleine Amor ins Ohr, auf den Himmel zeigend, auf welchen sie aufmerksam hinblickt, – Dabey muss ich Ihnen melden: dass dieses Gemählde schon verkauft worden ist, ehe es der Künstler geendiget hatte. Dieses giebt zwar wenig Versicherung über die Würde von dessen höherer Kunst, welche dieses Gemählde im Ganzen besizt. Daher ich Sie versichern kann, dass sowohl Erfindung überhaupt, als richtige Zeichnung vereinbart mit einem dauerhaften markigten Kolorit, die Eigenschaften dieses schönen Gemähldes ausmachen.

Von Vogel, Mitglied der Akademie.

Dieser für die glückliche Nachahmung der jugendlichen Natur äusserst empfindsame Künstler, hat sich diessmal in Rücksicht seiner vorherigen Mahlereyen selbst übertroffen; wie viele Personen diese Bemerkung machten. Und zwar erstlich durch einen zwölfjährigen Knaben, welcher an einem mit Büchern und Schreibezeug belegten Tische sizt, um emsig sich zur Schule vorzubereiten. Dieses Gemählde ist in Lebensgrösse fast ganze Figur; welche in einer vorwärtsgebeugten Lage zum Schreiben gerichtet ist. Schon der schöne Contrast der Hände, nebst der Wendung seines Körpers, ist allein der Natur sehr getreu; aber

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Unbekannt: Die Kunstausstellung in Dresden betreffend (1805). Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1805, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Archiv_f%C3%BCr_K%C3%BCnstler_und_Kunstliebhaber_1805_101-121.pdf/10&oldid=- (Version vom 14.2.2021)