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Nach geendigtem Liede / wann das Theatrum von den vier Altern wieder entlediget worden / kommet die Hoheit heraus / als Aufführerin dieses Vierten Theils / den Neigenden Tag vorstellende in solchen Personen / die mit Regiments-Sachen geschäfftig sind / und zum Theil können dem Grauen Alter zugeschrieben werden. Ihre / der Hoheit Auszierung / ist nach befindlichen Umbständen bequemet / und führet sie in der Hand einen Schild / darauf zwey gegen einander sich lehnende / und eine Krone haltende Lewen / gemahlet sind / dabey zulesen:

MAXIMO.




I. ENTREE.
MAJESTAS.
Die Hoheit.
Sonnet.

WEr die Semiramis in ihrer Herrligkeit /
Wer zu Carthago wil der Dido Scepter schauen /
Wer der Olympias ein würdig Grab wil bauen /
Das ihrem Helden-Fall gleichförmig sey bereit:
Der sehe meine Pracht / der Kronen eignes Kleid.
Mir untergeben sich die Starcken Adlers-Klauen /
Die Lewen wünschen sich mir sicher zu vertrauen.
Ich schütze mit Gewalt der Thronen Heiligkeit:
Regenten geb’ ich Macht / und Völckern die Gesetze /
Mit Unterthänigkeit verehrt mich jederman /
Andromache weis wol / was mein Abwesen kan:
Mir huldigt Indien, mir bringen Mohren Schätze.
Des Antoninus Haupt bekrön’ ich biß in Todt:
Ich Hoheit bin die Krafft der Helden in der Noth.

Empfohlene Zitierweise:
Anton Ulrich: Ballet Des Tages. Wolfenbüttel: , 1659, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anton_Ulrich_Ballet32.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)