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besonders unter den Mitgliedern des Senats und der Geistlichkeit älterer und neuer Zeit, und erhielt ihre Erinnerung durch Abbildungen. Unter diesen sind einige von berühmten Malern. Vor Allem die Darstellung des Bürgermeisters Kerkring in ganzer Figur, von Gottfried Knikler, in der Nähe der Kanzel; – des Bürgermeisters Matthäus Rodde, angeblich von Denner, im Chore des Altars; – ein gleichzeitiges Bild Luthers von einem guten Meister, in der Beichtkapelle; – ebendaselbst die Porträts des Superintendenten Schinmeyer und des Pastors von der Hude, beide von Gröger, des Pastors Harmsen, von demselben, und mehrere von Johann Jakob Tischbein an andern Stellen. Eine Reihe von Denktafeln früherer Superintendenten ist in der Bergefahrer Kapelle aufgestellt. Auch unter diesen haben einige bedeutenden Kunstwerth.

Eine vorzügliche Zierde dieses Tempels sind aber die prachtvollen Gemälde am Chor. In dem Anfang des sechszehnten Jahrhunderts, nach dem oben erwähnten Brande, vereinigten sich die Glieder der Familien Johann Saligers und Gotthard Wigerings dies kostbare Denkmal ihres Reichthums und frommen Sinnes hier aufzustellen. Sieben Bilder in ganzer Figur schmücken die drei Außenseiten. Darstellungen meistens weiblicher Heiligen wurden gewählt, wahrscheinlich nach den Namen der Frauen, deren Wigering vier gehabt hatte. Die Wappen bezeichnen die Geber; aber die

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Heinrich Christian Zietz: Marienkirche. Friedrich Wilmans, Frankfurt am Main 1822, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ansichten_L%C3%BCbeck_Marienkirche.pdf/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)