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4) Leitet man trocknes Chlorwasserstoffgas über das von Werther entdeckte Schwefelwismuth, während man es einer starken Hitze aussetzt, so erhält man Wismuthchlorid, das noch geringe Mengen von Schwefelwismuth enthält.

5) Leitet man Chlor in einem sehr langsamen Strom über Wismuth, das nur bis zum Schmelzen erhitzt wird, so erhält man eine geschmolzene Masse, deren Zusammensetzung nach einer Analyse die des Wismuthchlorids ist, obgleich sie in meinen Versuchen eine eigenthümliche Farbe zeigte: sie war nämlich im geschmolzenen Zustande und im durchfallenden Lichte violett gefärbt. Ich glaube daher, daß eine unwägbare Menge einer Verunreinigung diese Farbenveränderung bedingt habe.

So wenig mir diese Versuche zur Darstellung eines Wismuthchlorürs haben glücken wollen, eben so wenig gelang es mir, aus dem oxalsauren Wismuthoxyd durch schwache Hitze eine niedrigere Oxydationsstufe des Wismuths darzustellen, wie es bekanntlich aus dem oxalsauren Bleioxyd gelungen ist. Erhitzt man das oxalsaure Wismuthoxyd in einer Retorte bis 200° und etwas darüber, so entweicht Kohlensäure und nur eine höchst geringe Spur von Kohlenoxydgas. Oft erhält man auch nicht einmal diese. Der Rückstand in der Retorte ist grauschwarz, enthält aber Kohlensäure, und scheint ein Gemenge von metallischem Wismuth und kohlensaurem Wismuthoxyd zu seyn.

Bei der ersten Analyse nämlich, die ich mit demselben anstellte, erhielt ich aus 1,1905 Grm. der Substanz 1,0895 Grm. Wismuth und 0,0773 Grm. Wasser, d. h. 0,0687 Grm. Sauerstoff. Dieß giebt in Procenten 91,52 Wismuth und 5,77 Sauerstoff. Es ergiebt sich daher ein Verlust von 2,71 Proc.

In der zweiten Analyse bestimmte ich zugleich den Kohlensäuregehalt. 0,8835 Grm. gaben 0,7975 Grm. Wismuth, 0,0553 Grm. Wasser und 0,0428 Grm. Kohlensäure. Dieß beträgt in Procenten 90,27 Wismuth, 5,57

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/71&oldid=- (Version vom 31.7.2018)