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XVI. Ueber eine neue Art von regelmäßiger Zusammensetzung am Dolomit; von Demselben.

Die interessanten Suiten der Mineraliensammlung der K. K. Hofkammer im Münz- und Bergwesen wurden kürzlich durch ein Stück des Zillerthaler Spargelsteins vermehrt, welches der K. K. Hofrath und Director J. Stadler von Hall eingesandt hatte.

Zugleich mit dem Spargelstein in den bekannten rundlichen Massen sind eben so gestaltete, aber vollkommen theilbare große Individuen eines blaß nelkenbraunen, ziemlich durchsichtigen Dolomits in dem grünen Talk eingewachsen, so wie auch theilbare Parthien eines weißen Cölestins.

Ein abgebrochenes Stück Dolomit, plattenförmig, etwa eine halbe Linie dick, zwischen zwei Theilungsflächen eingeschlossen, zeigte, gegen das Licht gehalten, eine Aufeinanderfolge paralleler bandartiger Streifen in der Richtung der geneigten oder kleinen Diagonale des Rhomboëders R = 106° 15′, von den allerschönsten grünen, rothen, blauen Farben. Sie rühren von einer besonderen Art regelmäßiger Zusammensetzung her.

An dem isländischen Doppelspathe hatte man längst in den durchsichtigsten Stücken manchmal Blättchen bemerkt, welche so dünn sind, daß sie die Farben der dünnen Blättchen oder Farbenringe reflectiren. Vorzüglich bei den optischen Untersuchungen waren sie aufgefallen. Aber ihre Durchschnitte mit den Theilungsflächen am Kalkspathe sind, wie A, B, C, D, Taf. II Fig. 27, theils den Kanten, theils den längeren oder horizontalen Diagonalen der Rhomben parallel; denn die Blättchen selbst sind nichts anderes als Resultate der

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)