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Die Blende selbst hatte durch das Glühen in Wasserstoffgas keine sichtbare Veränderung erlitten. Um zu erfahren, ob die geringe Menge Wasser, welche sich erzeugt hatte, vielleicht auch von der Reduction eines Gehalts von Zinkoxyd in der Schaalenblende herrühre, wurde der Rückstand aus der Kugelröhre mit Kupferchlorid digerirt. Bei dem Schlämmen der Masse zeigte sich aber, daß nicht die geringste Menge Kupfer reducirt worden war; auch entwickelte sich kein Wasserstoffgas, als ein Theil des oben gedachten Rückstandes aus der Kugelröhre mit höchst verdünnter Chlorwasserstoffsäure digerirt wurde. Die geringe Menge von Wasser, welche sich bei dem Glühen der Schaalenblende in Wasserstoffgas erzeugt hatte, war demnach eine Folge der Reduction eines kleinen Antheils in der Blende enthaltenen Blei- und Antimonoxyds.

Die quantitative Analyse der Schaalenblende geschah auf die Weise, daß sie als feines Pulver mit Essigsäure digerirt und der Rückstand sodann durch Königswasser nach bekannten Methoden zerlegt wurde. 100 Theile durch Sichern gereinigter Schaalenblende wurden zerlegt in:

64,22 Zink
32,10 Schwefel
01,32 Eisen
00,72 Antimon und Bleioxyd
00,80 Wasser
Spur Cadmium
99,16.

Hieraus folgt, daß die Schaalenblende von Raibel in Kärnthen eine der gewöhnlichen Zinkblende analoge Zusammensetzung besitzt, indessen eine kleine constante Menge Wassers enthält. Diese kann daraus, auch nachdem die Blende zum zartesten Pulver zerrieben worden ist, durch längeres Erwärmen bei 100° C. nicht entfernt werden.

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/145&oldid=- (Version vom 31.7.2018)