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wären. Aber die von ihm analysirte Verbindung ist ohne Zweifel nicht ein reines salpetersaures Salz gewesen, denn dieses hat nach meinen Analysen eine Zusammensetzung, die die Annahme der Formel vollkommen mit begründen hilft.

Im kohlensauren Salze finden wir eine Verbindung, die allen erwähnten Gründen für die Formel [WS 1] einen neuen hinzufügt. Es ist wasserfrei, dennoch ein basisches Salz. Die nach der Formel zusammengesetzten Oxyde bilden mit Kohlensäure theils neutrale Salze, theils zwar auch basische Salze, aber nur in sofern, als ein Theil der Kohlensäure durch Wasser ersetzt wird. Diese sogenannten basischen Salze sind also nur Verbindungen vom kohlensauren Salze mit dem Hydrate des Oxyds. Das kohlensaure Wismuthoxyd aber steht dadurch, daß es nicht eine Verbindung des Hydrats mit dem kohlensauren Salze, sondern ein wirkliches basisches Salz ist, der Thonerde und dem Eisenoxyde sehr nahe; wovon erstere bekanntlich mit der Kohlensäure gar keine Verbindung eingeht, letzteres aber eine so schwache, daß es nur bei Gegenwart von kohlensaurem Alkali möglich ist, die Verbindung desselben beständig zu erhalten.

Fügt man hiezu noch die alte Beobachtung von Dulong und Petit, daß dem Gesetz zufolge, wonach die specifische Wärme in den Aequivalenten der einfachen Körper gleich groß ist, das Atomgewicht des Wismuths nicht seyn könne, und die Bemerkung von Kopp, daß das specifische Volum des Wismuths dieselbe Ausdehnung durch Wärme erfährt, wie Zink und Zinn, wenn man sein Atomgewicht annimmt, so sind alle diese Gründe wohl mehr als hinreichend, um zu beweisen, daß das Wismuthoxyd aus zwei Atomen Metall und drei Atomen Sauerstoff zusammengesetzt gedacht werden, und das Atomgewicht desselben, nach Lagerhjelm’s Bestimmung, zu angenommen werden müsse.

Zum Schluß stelle ich nochmals die Formeln für die von mir analysirten Verbindungen des Wismuths zusammen, sowohl wie ich sie aufgestellt habe, als auch wie sie nach der Ansicht, nach der das Wismuthoxyd aus einem Atom Metall und einem Atom Sauerstoff zusammengesetzt ist, angenommen werden müßten.

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)