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höchstens Proc. Mangan in demselben enthalten, welche geringe Menge unmöglich eine so intensive Farbe hervorbringen kann.

Mehr noch als diese Analyse spricht dafür die folgende.

20,345 Grm. eines leider bedeutend heller, doch auch noch intensiv gefärbten Amethystes von demselben Fundorte wurden mit Fluorwasserstoffsäure aufgeschlossen, der nicht bedeutende Rückstand in Salzsäure gelöst, mit Salpetersäure gekocht und mit Ammoniak gefällt. Das niedergeschlagene Eisenoxyd betrug 0,004 Grm. In der abfiltrirten Flüssigkeit war selbst nach langer Zeit kein Niederschlag von Schwefelmangan zu erhalten. Wenn also in diesem Amethyst Mangan enthalten war, so mußte es zugleich mit dem Eisenoxyd niedergeschlagen worden seyn. Ich schmolz daher dieses mit kohlensaurem Natron in einem Platintiegel, konnte aber keine oder doch nur eine so schwache Färbung erhalten, daß ein Unbefangener gewiß nicht auf den Mangangehalt der geschmolzenen Masse geleitet worden wäre.

Uebrigens gab mir die Analyse folgende Zahlen:

Eisenoxyd 0,0040 Grm. =0,0197 Proc.
Kalkerde 0,0048 =0,0236
Talkerde 0,0027 =0,0133
Natron 0,0085 =0,0418

Merkwürdig und wichtig ist, auch in Beziehung auf Bestimmung des färbenden Stoffs des Amethystes, sein Gehalt an Natron, überhaupt an starken Basen, und es ist nun nicht mehr so unwahrscheinlich, wie früher, daß das Eisen, mit der größtmöglichen Menge Sauerstoff verbunden, die Säure ist zu den gefundenen starken Basen. Wenn demnach Eisensäure der färbende Bestandtheil des Amethystes ist, was schon früher als Vermuthung von Prof. Poggendorff ausgesprochen ist[1], so erklärt sich dadurch leicht die vollkommene Zerstörung der Farbe

  1. Poggendorff’s Annalen, Bd. LIV S. 377.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_539.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)