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Schmelzraumes bis auf 1830° C. steigen wird. Es wird daher jetzt eine neue, weiter als vorher von dem heißesten Punkte entfernt liegende Gränzzone für den Schmelzraum entstehen, welche ihre Lage da haben wird, wo, bei der Anwendung von kalter Gebläseluft, nur eine Temperatur von 1270° C. herrschte, die jetzt um 280° C. größer werden, also zu 1550° C. heranwachsen muß. Die Wirkung der bis zu 300° C. erwärmten Gebläseluft in einem Hohofen ist also doppelt.

1) Während der Schmelzraum, bei Anwendung kalten

Windes, nur die zwischen 1550° und 2571° C. liegenden Temperaturzonen in sich faßte, wird die Temperatur, bei Anwendung der bis zu 300° C. erhitzten Gebläseluft, überall um 280° C. erhöht, und der Schmelzraum muß daher jetzt alle zwischen 1550° und 2851° C. liegenden Temperaturzonen enthalten. Folglich muß sich der vorige Schmelzraum nach allen Richtungen bis zu einer Zone erweitern, deren Temperatur, bei Anwendung kalter Luft, 1270° C. war. Nimmt man an, daß die Temperatur vom heißesten Punkte, nach allen radialen Richtungen bis zur Gränzzone hin, in einer gewöhnlichen arithmetischen Reihe (zweiter Ordnung) abnimmt, so wird sich das Volum des bei Anwendung kalter Gebläseluft erfolgenden Schmelzraumes, zu dem des durch Anwendung heißen Windes (von 300° C.) erweiterten Schmelzraumes verhalten, wie

oder, in einfacheren Zahlen ausgedrückt, wie 1:2,07.

2) In demselben Verhältniß als die Temperatur, durch

Anwendung des 300° C. heißen Windes, an den verschiedenen Stellen des früheren Schmelzraumes erhöht worden ist, muß auch die Schmelzung schneller erfolgen, also z. B. am heißesten Punkte im Verhältniß von 2571 : 2851, und in der Gränzzone [515] des vorigen Schmelzraumes wie 1550 : 1830. Unter der gedachten Voraussetzung, hinsichtlich der Temperaturabnahme rings um den heißesten Punkt, geschieht die Schmelzung in dem ganzen Raume, in welchem sie bei Anwendung kalten Windes stattfand, durchschnittlich jetzt also (bei 300° C. warmer Luft) schneller, im Verhältniß von:

(2571 + 1550) : (2851 + 1830),

oder, in reducirter Zahl, wie 1 : 1,13.

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 528. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_528.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)