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Temperatur haben, daß dieselbe durch den Verbrennungsproceß nicht mehr gesteigert werden kann. Es scheint nun zwar sehr paradox zu klingen: ein Körper kann so stark erhitzt seyn, daß seine Temperatur durch Verbrennung nicht mehr zu steigern ist; allein die Wahrheit dieses Satzes läßt sich sowohl durch directe Folgerung aus der Formel (II) nachweisen, wie auch auf anderem Wege deutlich machen. Der durch Verbrennung von Kohle oder irgend einem anderen Körper hervorgebrachte Hitzgrad ist nämlich theils eine von abhängige, theils eine davon unabhängige Function, was sich durch die Formel

ausdrücken läßt. Der von unabhängige Theil ist also, sobald nur veränderlich gedacht wird, constant; der von abhängige Theil wächst dagegen, bei jeder Vergrößerung von , um ein Gewisses. Jeder Wachsthum von selbst hat aber, wie man sich leicht überzeugen wird, einen geringeren absoluten Wachsthum von der Function zur Folge, und folglich muß es eine Gränze geben, sey so groß es wolle, wo wird, oder , d. h. wo die Temperatur der durch Verbrennung eines Körpers entwickelten Gasart genau eben so groß wird, als die Temperatur dieses Körpers vor der Verbrennung war. — Setzt man also in der Formel (II) und entwickelt nach , so erhält man:

(III)

nämlich das Temperaturmaximum, welches durch Verbrennung eines Körpers in atmosphärischer Luft von hervorgebracht werden kann, wenn dieser Körper, noch ehe er zur Verbrennung gelangte, durch die Verbrennung eines gleichartigen Stoffes schon möglichst erhitzt

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 525. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_525.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)