Seite:Annalen der Physik 1843 523.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Bestimmung der Temperatur dieses »heißesten Ortes« ist von mehrfachem Interesse, und wird namentlich erfordert, wenn man den Effect der bis zu einem gewissen Grade erwärmten Gebläseluft berechnen will. Da es bisher unüberwindliche Schwierigkeiten gehabt hat, dieses Temperaturmaximum durch directe Messung zu finden, so habe ich in dem Folgenden einen Versuch gemacht, der Bestimmung desselben durch eine Berechnung möglichst nahe zu kommen.


I. Bestimmung des durch Verbrennung von Kohle erreichbaren Temperaturmaximums.

Nach Principien, wie sie Mitscherlich[1] zur Bestimmung der, durch Verbrennung des Wasserstoffgases mit atmosphärischer Luft hervorgebrachten Temperatur angewendet hat, ist es nicht schwer, die folgende Berechnung anzustellen. Bezeichnet man nämlich:

1) mit das Atomgewicht des zum Verbrennen bestimmten Körpers (wobei das Atomgewicht des Sauerstoffs =1 gesetzt ist);
2) die Anzahl der Sauerstoffatome, welche in dem Verbrennungsproducte mit 1 Atom des verbrannten Körpers verbunden sind;
3) die Wärmecapacität der Gasart, welche das Verbrennungsproduct ausmacht;
4) die Temperatur, welche der zum Verbrennen bestimmte Körper hatte, ehe die Verbrennung erfolgte;
5) die Temperatur des Sauerstoffgases oder der atmosphärischen Luft, je nachdem das eine oder die andere zur Verbrennung diente;

und nimmt man zugleich als bekannt an: 1) daß 0,2754 die Wärmecapacität des Stickstoffs sey; 2) daß die atmosphärische Luft aus 23,1 Gwth. Sauerstoff, und 76,9 Gwth. Stickstoff bestehe; und 3) daß die Anzahl der Pfunde Wasser,

  1. Lehrbuch der Chemie, 2. Aufl., S. 200.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 523. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_523.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)