Seite:Annalen der Physik 1843 384.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Richtung einer Bewegungen, noch in der Größe seiner Schwankungen irgend etwas Eigenthümliches oder Außerordentliches sich zu erkennen gegeben hat, so würde doch, wenn man in dem Augenblicke eines Erdbebens in der Nähe der in Rede stehenden Barometer wäre, der mindeste Einfluß desselben auf den Barometerstand sich sogleich manifestiren, vorausgesetzt, daß kurz vorher die beiden Barometer gefüllt worden wären. Ja selbst dann noch würde sich ein solcher Einfluß zeigen, wenn das Barometer kurz vorher im Steigen oder Fallen gewesen wäre.

Ich habe schon vorhin bemerkt, daß ich nicht deshalb die genannten Barometer für schätzenswerthe Instrumente halte, weil sie die Barometerstände viel genauer angeben, als das gewöhnliche Barometer, sondern weil sie, ohne daß man nöthig hat immerfort zu beobachten, die Veränderungen in dem Luftdrucke durch das Schlagen oder Klirren anzeigen. In der That, was kann es nützen, die Barometerstände bis auf eines Millimeters genau zu messen, wenn geringe Oscillationen in der Lufttemperatur, die man nicht mehr oder doch nur unvollkommen messen kann, weit größere Theile in den Barometerständen verschlingen! Dazu kommt, daß erst lange fortgesetzte Beobachtungen mit diesen Barometern darthun können, ob der Einfluß der ungleichen Capillarität in beiden Barometern in einem höheren oder geringeren Grade sich bei ihnen manifestire, wie beim gewöhnlichen Gefäßbarometer. Nach einem Umstande zu schließen, möchte dieser Einfluß bei unseren Barometern geringer, als bei den gewöhnlichen Gefäß- und selbst bei den Heberbarometern seyn. Man weiß, daß beim Steigen des Quecksilbers in den gewöhnlichen Barometern es in seiner Convexität zu- und beim Fallen abnimmt, ja daß im letzteren Falle die Convexität sogar in eine Concavität übergeht, und dadurch die Messung unsicher wird, weshalb man durch eine oscillirende

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_384.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)