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Quecksilber, Arsenik, Schwefel und Zinnober; diese Substanzen würden sich daher während seiner krystallinischen Erstarrung verflüchtigt haben, oder wir müßten annehmen, daß sie in einer späteren Periode, nachdem der Barytspath schon erkaltet war, die von ihm leer gelassenen Räume ausgefüllt hätten. Allein auch dieser Annahme läßt sich entgegensetzen, daß doch gewiß die leichtflüssigeren und flüchtigeren Substanzen früher aus dem Inneren der Erde aufgestiegen wären, als der so äußerst strengflüssige und feuerbeständige Barytspath. Was die durch Hitze leicht zersetzbaren Begleiter des Barytspaths, wie den Brauneisenstein, Eisenocher, Eisenkies, Malachit, das kohlensaure Bleioxyd etc., betrifft, so schließt eine solche Begleitung die Annahme gänzlich aus, daß diese Substanzen mit dem Barytspath im geschmolzenen Zustande aufgestiegen seyn können; denn wollte man sich auch auf einen großen Druck beziehen, der während des Aufsteigens dieser Massen die Zersetzung verhinderte, so würde doch in den höheren Teufen, wo sich diese Substanzen im Gemenge mit dem Barytspath finden, und wo ein solcher Druck nicht mehr gedacht werden könnte, ihre Zersetzung stattgefunden haben. Sollte also der Barytspath als geschmolzene Masse aufgestiegen seyn, so könnte man sich nur denken, daß jene zersetzbaren Substanzen später zu ihm oder in ihn gedrungen wären. Von dem Brauneisenstein und Eisenocher würde es am leichtesten zu begreifen seyn, daß sie durch Gewässer zugeführt worden wären. Das so häufige, ja fast allgemeine Vorkommen des Eisenochers im Inneren des Barytspaths, als dünner Ueberzug der Krystallflächen, würde sich sogar dieser Ansicht fügen; denn läßt man Barytspath, der vom Eisenocher durchdrungen ist, mehrere Tage in Salzsäure liegen, so wird alles Eisenoxydhydrat aufgelöst. Ist aber die Säure im Stande zwischen die Krystallflächen einzutreten, so können auch eisenhaltige Wasser denselben Weg genommen

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_307.jpg&oldid=- (Version vom 5.7.2016)