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Destillation unter Zusatz von wenig Wasser, so geht in gerade nicht geringer Menge ein hellgelbes Oel über, das auf dem mit übergegangenen Wasser schwimmt, stark und eigenthümlich riecht. Das mit übergegangene Wasser ist reich an Ammoniak in Verbindung mit Kohlensäure und einer anderen Säure.

Destillirt man hierauf den Rückstand jener Destillation abermals mit Zusatz von verdünnter Schwefelsäure, so erhält man Etwas eines anderen dunkelbraunen Oels, das ebenfalls leichter als Wasser ist, aber ganz anders und unangenehmer riecht, und das nun mit übergegangene Wasser ist sauer.

Der Rückstand ist nun eine schwarze, spröde, harzige Masse, welche im fein geriebenen Zustande mit heißem Wasser behandelt, so lange als dieses noch sauer wird und eine bräunliche Farbe annimmt, und darauf getrocknet, bei der Behandlung mit Alkohol eine stark gefärbte dunkelbraune Lösung giebt, jedoch einen großen Theil eines schwarzbraunen, in Alkohol unlöslichen Stoffs hinterläßt. – Das mit Alkohol Ausgezogene giebt nach Verdunstung des Alkohols eine braune Masse, die bei einer Wärme unterhalb der, welche eine sichtliche Zerstörung herbeiführt, nicht in einen spröden Zustand versetzt werden kann, sondern stets pechartig bleibt, und wahrscheinlich eine Verbindung ist von einem harzigen und einem schwer verdampfbaren öligen Stoff, mittelst dessen der erstere vielleicht in Alkohol löslich ist.

Aus dem nach der Behandlung mit Alkohol getrockneten Rückstand zieht Aceton eine große Menge, und giebt damit gleichfalls eine dunkelbraune Lösung, welche jedoch, nach einiger Eindampfung, einen in Aceton schwer auflöslichen Stoff absetzt; dieser ist zuerst braun, aber nach wiederholter Auflösung in kleinen Prismen heißen Acetons wird er bei Abkühlung grau und von fettartiger Beschaffenheit erhalten. Noch leichter erhält man denselben Stoff beim Kochen jenes Rückstandes mit Aceton

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_288.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)