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Paris in den wärmeren Monaten abkühlt, in den kälteren aber erwärmt. Jedoch ist dieses nicht die einzige Ursache der zuweilen bedeutend verschiedenen Temperatur beider Städte; in manchen Jahren nämlich wird Paris vor einem in Deutschland kalten Winter beinahe ganz oder größtentheils geschützt, indem der nördliche Luftstrom nicht so weit gegen Westen vorrückt, was z. B. in den Jahren 1827 und 1830 eintrat. Eben so wird zuweilen, wenn der Sommer im südlichen Europa sehr heiß, im mittleren aber kühl ist, in Paris noch eine große Hitze bemerkt, während sie in Karlsruhe nicht mehr eintritt, was z. B. im Jahr 1824 vorkam. Dieses ist theils eine Folge von der mehr westlichen und südlichen Lage von Paris, theils ist die Ursache davon auch darin zu suchen, daß in Deutschland die warmen südlichen Luftströmungen oft von den Alpen abgehalten werden, während sie in dem gegen Süden offenen Frankreich ihren ganzen Einfluß äußern können.

Die Beobachtungen über die Regenmenge zu Paris sind besonders interessant, weil sie an zwei hinsichtlich ihrer Höhe verschiedenen Punkten angestellt werden, nämlich im Hofe der Sternwarte und auf der Straße derselben, welche um 28 Meter höher liegt. Die folgende Tabelle enthält für beide Beobachtungspunkte die Höhe des gefallenen meteorischen Wassers in Millimetern, von einundzwanzig Jahren; die Differenz zwischen der im Hof und auf der Terrasse beobachteten Regenmenge ist auf zweierlei Weise angegeben, in der einen Spalte in wirklicher Zahl, in der andern aber auf gleiche Regenmengen reducirt, nämlich in Procenten der im Hofe gefallenen Regenmenge.

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_184.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)