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XI. Ueber einige oxalsaure Doppelsalze;
von G. A. Kayser aus Herrmannstadt in Siebenbürgen.


Die nachstehende Untersuchung, welche im Laboratorio des Hrn. Dr. Rammelsberg angestellt wurde, betrifft einige Doppelsalze der Oxalsäure, deren Vorhandenseyn bisher entweder gar nicht oder nur unvollständig bekannt war.


Oxalsaures Zinkoxyd-Ammoniak.

Eine heiße Auflösung von 2fach oxalsaurem Ammoniak wurde mit frisch gefälltem kohlensauren Zinkoxyd bis zur Sättigung versetzt, und das Ganze einige Zeit digerirt. Es entstand dabei ein Niederschlag, der sich als oxalsaures Zinkoxyd erwies; die Flüssigkeit wurde von demselben abfiltrirt und abgedampft. Nach dem Erkalten krystallisirte ein Salz von milchweißer Farbe in warzenförmigen Gruppen. Bei der Untersuchung zeigte es sich, daß das Salz sowohl Ammoniak als Zinkoxyd enthält. Es ist in kaltem Wasser fast gar nicht auflöslich; durch heißes Wasser wird es zersetzt, indem sich oxalsaures Zinkoxyd ausscheidet; an der Luft verwittert es nach längerer Zeit unter Verlust von Wasser.

I. 1,65 Grm. des Salzes wurden in Chlorwasserstoffsäure aufgelöst. Das Zinkoxyd, mittelst kohlensauren Natrons bestimmt, war =0,29. Die Oxalsäure, mit Chlorcalcium auf gewöhnliche Art gefällt, lieferte 1,07 kohlensauren Kalk, welcher 0,763 Oxalsäure entspricht.

II. 0,59 Grm. des Salzes wurden zur Bestimmung des Zinkoxyds geglüht, und gaben Zinkoxyd =0,1. 1,45 Grm. wurden zur Bestimmung des Ammoniaks mit Wasser und Kali gekocht, das Ammoniak in Chlorwasserstoffsäure

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_152.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)