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3) Der kaolinartige Thon ist eine Verbindung von Kieselerde, Alaunerde und Wasser in bestimmten, sich fast jederzeit gleich bleibenden Verhältnissen, die man durch eine unveränderliche Formel, die wir unmittelbare Formel (formule immediate) nennen, bezeichnen kann.

4) Viele dieser kaolinartigen Thone enthalten aber einen Ueberschuß von freier Kieselerde, die sich durch eine geeignete Behandlung in kaustischem Kali auflösen, und vollständig von dem wasserhaltigen Alaunerdesilicat, aus welchem das wahre Kaolin besteht, abscheiden läßt.

Das wasserhaltige Alaunerdesilicat giebt eine einfachere und allgemeinere Formel: , welche wir eine formule definitive nennen.

5) Diese freie Kieselerde im kaolinartigen Thone, nicht gebunden an das Kaolin und durch die oben angegebenen Mittel von demselben geschieden, kann einer elektrischen und allmäligen Zersetzung des Feldspaths zugeschrieben werden, die denselben zuerst in Kaolin-Thon, , und in unauflösliches kieselsaures Kali, , und dann durch eine abermalige Zersetzung in auflösliches Kalisilicat, , und in Kieselerde, , verwandelt hat, welche mit dem Thon gemengt bleibt.

6) Endlich, dass die Verschiedenheit der Mengen dieses Ueberschusses von Kieselerde in den einzelnen kaolinartigen Thonsorten einer späteren Einwirkung der Tagewasser zugeschrieben werden kann, welche eine größere oder geringere Menge dieser auflöslichen freien Kieselerde fortgenommen haben.


V. Abschnitt.
Erfahrungen und Theorien über die Bildung des Kaolins.
§. 1.

Wir haben in der ersten Denkschrift geäußert, daß die Feldspathe durch die Volta’sche oder Contact-Elektricität

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)