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Zeit liegen läßt und nachher den übrigen Processen aussetzt, so zeigt sich die Platte unempfindlicher. Obgleich ich keine directen Beobachtungen hierüber an reinem Sauerstoff angestellt habe, so giebt der Sauerstoff der Luft doch die natürliche Erklärung für das zuletzt erwähnte Phänomen.

Was nun das von der reinen Silberplatte verdampfende Wasser anbetrifft, so reiht sich dessen Wirkung den Fällen ad 2 und 3 an, je nachdem man Jod oder Jodchlorür anwendet. Wendet man Jod an, so wird durch die Verdampfung von kaltem oder heißem Wasser, wenn sie vorangeht, die Empfindlichkeit der Platte vermehrt. Das Umgekehrte tritt ein, wenn Jodchlorür angewandt wird. Allein welche der beiden Dampfarten auch gewählt werde, immer wirkt das Verdampfen des kalten und erwärmten Wassers nachtheilig auf die Empfindlichkeit, wenn man dasselbe von einer bereits jodirten oder chlorjodirten Platte eintreten läßt.

Königsberg, im Juli 1843.




IV. Ein Experiment zum Beweise, daß im Quecksilberdampf latentes Licht vorhanden sey.


Das folgende einfache Experiment weist sehr gut das Vorhandensein latenten Lichts im Quecksilberdampf nach, und bietet an sich genug Interesse, daß ich dasselbe einzeln aus der Untersuchung, zu welcher es eigentlich gehört, mittheilen kann.

Man lasse eine Silberplatte jodiren, wobei das erste Gelb genügend ist, und erhitze sie hierauf über einer gewöhnlichen Spirituslampe, etwa während einer Minute. Das Jodsilber wird erst dunkler, dann milchweiß. Diese weiße Substanz ist gegen das Licht sehr empfindlich, und

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_060.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)