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so hoch gespannt, so entfernt von allem vernünftigen Nachgeben, so würde Euer schönes Selbst schon längst das ganze Gefühl meines Rechts zum Nachgeben gezwungen haben und ihr würdet vollkommen befriedigt nach Frankreich zurückkehren.

Prinz. Ihr thut dem Könige meinem Vater ein zu schmerzhaftes Unrecht und dem Ruhme Eures königlichen Namens nicht weniger, wenn Ihr so beharrlich drauf besteht, das Geld nicht empfangen zu haben, das euch doch treulich ist ausgezahlt worden.

König. Ich betheure euch nie etwas davon gehört zu haben: könnt Ihr mirs beweisen, so will ichs euch zurück bezahlen, oder mein Recht zu Aquitanien aufgeben.

Prinz. Wir halten euch bey Eurem Worte. Boyet, du kannst Quittungen vorzeigen.

Boyet. Verzeihe Euer Herrlichkeit, das Paket worinn diese und andere wichtige Papiere befindlich soll morgen erst ankommen.

König. Es soll mir genug seyn sie gesehn zu haben, so will ich nachgeben, – so viel ich kann. Mittlerweile empfangt von mir den Willkomm den euch meine unverletzte Ehre geben kann, ich darf euch die Thore nicht öfnen, theure Prinzeßin, aber

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/85&oldid=- (Version vom 31.7.2018)