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König. Was sagst du dazu, Costard?

Costard. Gnädiger Herr, ich bekenn’ auf mein Mensch.

König. Hast du meine Verordnung gehört? Es war ein Jahr Gefängnis darauf gesetzt, mit einem Mensch angetroffen zu werden.

Costard. Gnädiger Herr, ’s war kein Mensch, ’s war eine Mamsell.

König. Gut, mit einer Mamsell.

Costard. Es war eine Jungfer Ihro Gnaden.

König. Das Gesetz gilt von den Jungfern auch.

Costard. So läugne ich ihre Jungferschaft, es war ein Mädel.

König. Das Mädel wird dir zu nichts helfen, Narr. Du sollst eine Woche fasten bey Wasser und Brod.

Costard. Ich hätte lieber ein Jahr gebethet bey Schaffleisch und Reiß.

König. Don Armado soll dein Kerkermeister seyn. Biron! daß er ihm übergeben wird. Und wir wollen an unsere Arbeit gehen. (ab)

Biron. Ich wollte meinen Kopf verwetten, diese Verordnungen machen uns am Ende noch alle zu Narren. (zu Costard) Komm.

Costard. Ich leide für die Wahrheit, Herr, denn wahr ists, daß ich mit Jakobinen

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)