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Costard. Das glaub ich wohl, daß dem so ist, weil ers sagt, muß es wohl –

König. (böse) Fried! –

Costard. Sey mit allen, die nicht fechten können.

König. Kein Wort.

Costard. Ich ersuch euch, lest meine Heimlichkeiten nicht laut.

König (liest) „So ist es. Belagert von der mistfarbenen Melankoley übergab ich diesen schwarzdrückenden Humor der heilsamen Natur, und da ich ein Edelmann bin, begab ich mich auf den Spaziergang. Die Zeit wenn? um die fünfte Stunde, wenn das Vieh am emsigsten graset, die Vögel picken und der Mensch sich niedersetzet zu der Nahrung, die da genannt ist Abendbrod. So viel für die Zeit. Nun für den Grund, warum? Der Grund, auf dem ich spazierte, heißt der Park. Nun für den Ort, wo? Wo ich antraf die obscöne und sehr verkehrte Scene, welche von meiner schneeweißen Feder die ebenfärbige Tinte herabzieht, die du hier anschauest, in Augenschein nimmst, betrachtest oder siehst. Aber was den Ort anbetrift, wo, so liegt er nordostwärts, an dem ostostlichen Winkel deines kurieusen Irrgartens, da sah ich und siehe, der niedrigdenkende Narr, der elende Günstling deiner Laune (Costard. Ich?) die ungelehrige

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/68&oldid=- (Version vom 31.7.2018)