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König. Lehrt uns, theureste Prinzeßin! irgend eine Entschuldigung für unser grobes Vergehen.

Prinzes. Die schönste ist Geständniß. Wart ihr nicht eben hier und verkleidt?

König. Ja Madam, ich war –

Prinzes. Und kanntet uns vollkommen wohl?

König. Vollkommen wohl.

Prinzes. Was habt ihr eurer Dame zugeflüstert?

König. Daß ich sie mehr verehrte als die ganze Welt.

Prinzes. Wenn sie euch bey eurem Wort fassen wollte, würdet ihr nicht zurück ziehen?

König. Bey allem, was heilig ist, nein.

Prinzes. Ich bitt euch, hört auf, ich möcht euch nicht zum zweytenmal meineidig machen.

König. Verachtet mich auf ewig –

Prinzes. Stille doch – Rosaline, was flüsterte der Prinz dir ins Ohr.

Ros. Daß er mich höher schätzte als die ganze Welt, und daß er mich heyrathen wollte, und wenn eine Welt zwischen uns läge.

Prinzes. Gott geb euch Glück mit ihr.

König. Ich dieser Lädy das geschworen.

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/143&oldid=- (Version vom 31.7.2018)