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behalten: und die Engelländer und Russen haben es noch bis auf den heutigen Tag.

Die 16. Erklärung.

32. Das Gregorianische gemeine Jahr hat wie das Julianische 365 Tage, und das Schaltjahr 366. Allein weil in hundert Jahren nur 24 Schaltjahre seyn können, doch aber in vierhundert Jahren 22 St. 40 Min. noch übrig bleiben; so hat der Papst Gregorius zwar alle vier Jahre ein Schaltjahr, aber in dem hunderten Jahre dreymal hinter einander ein gemeines Jahr behalten, und nur das vierte hunderte Jahr ein Schaltjahr seyn lassen.

Der 1. Zusatz.

33. Also weichet er in 400 Jahren um 1 St. 20 Min. von dem wahren Sonnenjahre ab.

Der 2. Zusatz.

34. Hingegen in 400 Jahren fänget sich allemal das Gregorianische Jahr um 3 Tage früher an, als das Julianische.

Die 1. Anmerkung.

35. Da nun von dem Concilio Nicaeno an bis zu des Gregorii Zeiten der Unterscheid 10 Tage war, und A. 1700. auf 11 Tage anwuchs; haben die evangelischen Stände des Reichs sich in gedachtem Jahre resolviret, das Gregorianische Jahr, obgleich nicht den Gregorianischen Calender, wenigstens auf eine Zeit anzunehmen, bis vielleicht auch denen von der Römischen Kirche belieben wird, auf eine bequemere Einschaltung mit zu gedenken.

Die 2. Anmerkung.

36. Die Namen der Monate und ihre Grösse, beides in dem Julianischen und Gregorianischen Jahre, sind aus beygesetztem Täfelein zu ersehen.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_516.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)