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in Einer Fläche,) so haben alle Oerter, die in einer Hälfte des Meridiani liegen, zu gleicher Zeit Mittag, und gehet also die Uhr bey ihnen auf einerley Art.

Anmerkung.

12. Damit man einen gewissen Anfang auf der Erde hat, machet man einen von den Meridianis zum ersten, und zählet von ihm an die übrigen von Abend gegen Morgen zu. Einige ziehen ihn durch die Canarische Insul Teneriffa wegen des hohen Berges Pico, den man auf der See bis 60 Meilen sehen kan; andere durch die Caboverdische Insul del Fuogo; andere durch die Caboverdische Insul St. Nicolai; noch andere durch die Flandrischen Insuln del Corvo und Flores; noch andere durch die Canarische Insul Palma; die Franzosen auf Befehl des Königs Ludovici XIII. durch die Insul del Ferro.

Die 1. Aufgabe.

13. Die Grösse des Erddiameters zu finden.

Auflösung.

1. Nehmet zwey hohe Berge E und G an, die etliche Meilen von einander liegen, und messet ihre Weite LM. [Fig.2]

2. Steiget auf beide Höhen und messet die Winkel FEG und FGE (§. 43. Geom.); so wisset ihr den dritten F (§. 77. Geom.) dessen Maaß der Bogen LM ist. (§. 16. Geom.).

3. Da euch nun der Bogen LM sowol in Graden und Minuten, als auch in Meilen oder Schuhen bekannt ist; so könnet ihr durch die Regel Detri finden, wie viel Meilen oder Schuhe die gröste Peripherie der Erdkugel, folgends auch (§. 133. Geometr.) der Diameter der Erde hat.

Z. E. es sey LM 5 deutsche Meilen, E 89° 55,

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_492.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)