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Theile. Absonderlich aber sind zwey Dinge merkwürdig: nemlich 1. daß einige Theile in dem Mond erleuchtet werden, die von dem erleuchteten Theile abgesondert sind, und in dem noch finsteren liegen; 2. daß ausser den grossen Flecken, die man mit blossen Augen sehen kan, durch die Ferngläser noch andere kleine entdecket werden, welche von Tage zu Tage, ja von Stunde zu Stunde ihre Grösse, Figur uns Stelle ändern, sich in die Runde herum bewegen, und stets der Sonne entgegengesetzt sind. Dieses alles wird von Hevelio in seiner Selenographia umständlich gewiesen.

Der 1. Zusatz.

163. Alle Theile des Mondes werden von der Sonne auf gleiche Art erleuchtet. Da sie nun aber nicht gleich helle aussehen; können sie nicht auf einerley Art die Sonnenstrahlen zurücke werfen, und sind dannenhero auch selbst von verschiedener Art.

Der 2. Zusatz.

164. Weil die Peripherie, darinnen sich das Licht endet, in den Flecken gleich und eben ist; so müssen die Theile des Mondes, welche weniger Licht als die anderen zurücke werfen, auch selbst gleich und eben seyn.

Der 3. Zusatz.

165. Die Theile, welche eher erleuchtet werden, als andere, die dem erleuchteten Theile des Mondes näher liegen, müssen höher als sie seyn.

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_427.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)