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Die 8. Anmerkung.

98. Hipparchus (wie Ptolemaeus Almag. lib. 7. cap. I. erzählet) muthmassete, daß die Fixsterne ihre Länge ändern, als er mit den Observationen des Arystilli und Tymocharidis die seinen verglich. Ptolemaeus, der beynahe 300 Jahre nach dem Hipparcho lebete, und daher ältere Observationen vor sich hatte, erwiese sie (l. c. cap. 2. & 3.) unwidersprechlich. Er befand aber, daß sie in 100 Jahren einen Grad fortrücketen. Nach diesem hat man die Grösse der Bewegung noch genauer ausgemachet, und kan man füglich für ein Jahr 50’’ zählen, und also für 70 Jahr einen Grad. Die Breite bleibet unveränderlich.

Die 17. Aufgabe.

99. Die schiefe Ascension und Descension eines Sternes zu finden.

Auflösung.

1. Erhöhet den Pol der Himmelskugel, wie es der gegebene Ort erfordert.

2. Führet den Stern in den Morgen- und Abendhorizont; so sehet ihr seine Ascensionem und Descensionem obliquam (§. 78.).

Die 18. Aufgabe.

100. Die Zeit zu finden, welche ein Stern über dem Horizont bleibet.

Auflösung.

1. Erhöhet den Pol der Himmelskugel wie vorhin (§. 96.).

2. Führet den Stern in den Morgenhorizont, und richtet den Stundenzeiger auf 12.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_402.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)