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die Sache, wenn diese von dem Glase weit entfernet; so wird das Bild grösser, wenn die Sache dem Glase so nahe, wie sonst das Bild: und stehet dieses so weit vor dem Glase, als sonst die Sache, so ein kleines Bild hat.

Der 5. Lehrsatz.

43. Durch ein vieleckichtes Glas erscheinet eine jede Sache so vielmal, als das Glas Ecken hat. [Fig. 8]

Beweis.

Denn von C fallen auf jede Seite DA, AB und BE Strahlen. Weil sie nun gegen das Auge O gebrochen werden; so siehet es nicht allein durch den Strahl CO sie Sache in C, sondern auch durch die Strahlen FO und GO in c und c, folgends so vielmal, als das Glas Ecken hat. W. Z. E.

Anmerkung.

44. Wenn ihr die wahre Sache greifen wollet; so haltet den Finger dergestalt, daß ihr gegen jedes Bild einen Finger gerichtet sehet. Denn wenn ihr alsdenn gegen die Sache zufahret, so werdet ihr sie unstreitig treffen: ingleichen wird die wahre Sache stille liegen bleiben, wenn das vieleckigte Glas herumgewendet wird.

Die 11. Aufgabe.

45. Tüchtiges Glas zum Schleifen auszulesen.

Auflösung

1. Leget das Glas auf weisses Papier; so werdet ihr sehen, ob das Papier weiß bleibe, oder ob es braun wird; und daraus schliessen können, ob es helle sey, oder nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_356.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)