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Beweis.

Wir sehen in jedem Punct einer Sache, wo der reflectirte Strahl mit der Perpendicularlinie, die von ihr auf den Spiegel gezogen wird, zusammenstösset (§. 8.), das ist, in gegenwärtigem Falle mit der Axe des Spiegels, weil in ihr der Brennpunct ist, darinnen die Sache lieget (§. 28.). Nun wenn die Sache im Brennpuncte stehet; so sind die reflectirten Strahlen mit der Axe parallel (§. 22.), und stossen mit ihr nirgends zusammen (§. 22. Geom.). Derowegen kan sie im Spiegel gar nicht gesehen werden. W. Z. E.

Der 7. Lehrsatz

34. Wenn eine Sache a b zwischen dem Brennpuncte P und dem Hohlspiegel stehet; so siehet man das Bild AB hinter dem Spiegel vergrössert und aufgerichtet, und zwar um desto grösser, je näher die Sache dem Brennpuncte ist.[Fig. 6]

Beweis

VO sey die Axe des Hohlspiegels, AM und NB mit ihr parallel, und in P der Brennpunct; so sind aK und bL die beiden äussersten einfallenden Strahlen, und KM und LN die reflectirten. Da nun der von a auf den Spiegel gezogene Perpendicul durch den Mittelpunct des Spiegels I gehet; so wird der Punct a in A und b in B (§. 8.), folgends das Bild AB hinter dem Spiegel aufgerichtet und grösser als ab gesehen. Da nun auf gleiche Weise erhellet, daß

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_335.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)