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Beweis.

Die äussersten Strahlen berühren ringsherum den erleuchteten Körper. Derowegen wenn dieser eine Kugel ist; so ist die Grundfläche des Schattens ein Circul. Da nun in dem ersten Falle der Schatten einerley Breite behält, in dem andern aber immer schmäler, und in dem dritten immer breiter wird; so muß die Figur im ersten ein Cylinder (§. 179. Geom.), im andern ein Kegel (§. 185. Geom), und im dritten ein Becher seyn. W. Z. E.

Zusatz.

45. Wenn man in allen drey Fällen den Schatten mit der Grundfläche parallel zerschneidet; so kommet überall ein Cricul heraus, und zwar sind im ersten Falle alle Circul einander gleich; im andern aber werden sie immer kleiner, und im dritten immer grösser, je weiter man von dem Körper hinaus kommet (§. 181. 186. Geom.).

Die 7. Erfahrung.

46. Fanget den hellen Strahl des Lichtes, der durch ein kleines Löchlein in ein verfinstertes Gemach hineinfället, mit einem dreyeckigten prismatischen Glase auf; so werdet ihr, wenn ihr das Glas recht haltet, die schönsten Regenbogen-Farben sehen. Ihr möget die Strahlen auffangen hinter dem Glase, wo ihr wollet; so werden sie beständig die schönsten Farben vorstellen: ja so gar die Luftstäublein sehen schön gefärbet aus. Fanget sie mit einem Spiegel auf; so werdet

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_315.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)