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niederdrucket, wenn sie voll Luft ist, als wenn sie leer ist; so muß die Luft schwer seyn (§. 32. Mech.).

Anmerkung.

19. Burcherus de Volder hat auf diese Weise gefunden, daß ein Cubicschuh Luft beynahe 1 Untze und 27 Gran oder 507 Gran halte. Vid. quaestiones Academicae de aëris gravitate Thes 48. p. 50 & seqq.

Der 2. Zusatz.

20. Weil die Luft sich zusammendrucken lässet und die obere Luft durch ihre Schwere auf die untere drucket (§. 18. Aerom. & §. 9. Hydrost.); so ist kein Wunder, daß die untere Luft dichter, die obere aber dünner befunden wird.

Der 3. Zusatz.

21. Daher muß die untere Luft von schwererer Art seyn, als die obere; weil mehr derselben in einem Raum enthalten.

Anmerkung.

22. Was ist es demnach Wunder, daß die Dünste in der oberen Luft hangen bleiben, die durch die untere hinauf steigen (§. 37. Hydrost.)?

Der 1. Lehrsatz.

23. Die ausdehnende Kraft der Luft ist der Kraft gleich, welche die Luft zusammendrucket.

Beweis.

Die Luft wird von einer kleinen Kraft nicht so enge zusammen gedrucket, als von einer grossen. Derowegen muß sie derselben widerstehen. Sie hat aber eine ausdehnende Kraft, durch welche sie sich, so viel ihr zugelassen wird, auszudehenen trachtet (§. 15.). Darum muß sie durch ihre ausdehnende

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_272.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)