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mehr ausgedehnet wird, nicht anders, als wenn wie aufgeblasen würde, je mehr ihr Luft aus der Glocke gepumpet. Lasset wiederum von aussen durch die Hülfe des Hahnes Luft in die Glocke; so wird die Blase wieder wie vorhin auf einmal zusammenfahren, und aussehen als wenn nichts darinnen wäre.

Zusatz.

14. Weil in der Blase nichts ist als die wenige Luft, so sich hin und wieder zwischen ihren Falten aufhält; so muß diese nothwendig sich ausdehnen, wenn die umstehende Luft weggepumpet wird (§. 9.). Denn sonst könte sie die Blase nicht so aufblasen. Da sie nun aber sich immer mehr und mehr ausdehnet, je mehr die umstehende Luft ausgepumpet wird; so ist deutlich abzunehmen, daß in der Luft eine Kraft sey, sich gewaltig auszudehnen, und dieselbe auch beständig ihre Würkung hat, wenn ihr nicht etwas widerstehet.

Die 6. Erklärung.

15. Die Kraft, welche die Luft vermögend machet, sich zusammendrucken zu lassen, und wenn das Drucken gehoben wird, sich wieder auszudehnen, wollen wie hinführo die ausdehnende Kraft nennen.

Zusatz.
Fig. 1.
Fig. 1.

16. Wenn der Stempel DE in der Luft-Pumpe AB hervorgezogen wird; so wird in ihrer Höhle ein leerer Raum, darein von aussen keine Luft kommen kan. Schliesset ihr nun den

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_270.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)