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und wo ihr aufhöret zu wägen, einen Bleywurf auf die Fläche des Wassers fallen, damit ihr die Höhe des Ufers dadurch zu wissen bekommet: die ihr in euer Memorial eintragen müsset.

2. Setzet die Wasser-Wage an das erste Ufer A, und an dem anderen Ufer B stecket einen Stab perpendicular ein, an welchem ihr eine viereckichte Tafel, die schwarz angestrichen, und nur mitten einen weissen Circul, oder auch ein weisses Creutze hat, auf und nieder nach Belieben verschieben, und durch eine Stellschraube befestigen könnet.

3. Zielet durch die Dioptern nach der Scheibe, und lasset sie so lange erhöhen, oder erniedrigen, bis ihr den Mittelpunct der Scheibe erzielet.

4. Messet von A bis in D die Höhe des Auges AD, und von B bis in C die Höhe des Mittelpunctes der Tafel C.

5. Addiret zu der ersten die Höhe des Ufers in A, zu der andern die Höhe des Ufers in B.

6. Weil ihr nun auf solche Weise wisset, wie weit die Linie DC, welche mit der Horizontallinie in A parallel laufet, an beiden Orten von der Oberfläche des Wassers weg ist; so dürfet ihr nur die erste gefundene Summe von der anderen abziehen; so bleibet das Gefälle übrig, welches ihr finden soltet. Man muß sich hier einbilden, als wenn die Wasser-Wage, so in P ist, anstatt der Tafel D, in A stünde.

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_234.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)