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im wagerechten Stande erhalten; so ist es eben so viel, als wenn sie keine Schwere hätten. Derowegen hält das Gewichte R in 1 mit einem, in 2 mit zwey, in 3 mit drey, in 4 mit vier usw. Pfunden in M die Wage (§. 45.). Und daher kan man mit einem Gewichte Körper von verschiedener Schwere abwiegen; also ist MON eine Schnellwage (§. 53.). W. Z. E.

Anmerkung.

55. Es ist sicherer, daß ihr die Puncte 1, 2, 3, 4, u. s. w. in dem langen Arme ON durch die Erfahrung determiniret, und ist alsdenn auch nicht nöthig, daß der kleine Arm vor sich mit dem langen NO im wagerechten Stande stehet, absonderlich wenn die Wagen grosse Lasten, als z. E. ein Fuder Heu, zu wiegen gebrauchet werden. Denn wenn der lange Arm schwerer ist als der kleine; so kan man mit einem kleinen Gewichte eine desto grössere Last wiegen.

Die 7. Aufgabe.

56. Aus der gegebenen Schwere des Hebels AB, der Entfernung des Schwerpunctes CV, der Last CA und der Kraft CB, und der Schwere der Last, die Grösse der todten Kraft zu finden.[Fig. 1]

Auflösung.

1. Bildet euch ein, der Hebel habe keine Schwere, und an deren statt hange in seinem Schwerpuncte V ein Gewichte G, so jener gleich ist (§. 35.); so könnet ihr die Last finden, welche ihr in A anhängen müsset, damit der Hebel wagerecht liegen bleibe (§. 45.).

2. Die gefundene Last ziehet von der gegebenen Last ab; so bleibet die Last übrig, welche die Kraft B erhalten muß.


Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_210.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)