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welche sie in dem wagerechten Stande erhalten. Denn so er bey geschehener Verwechselung aufgehoben wird, so ist die Wage falsch: bleibet er aber, so ist sie richtig.

Beweis.

Wenn die Wage falsch ist; so sind die Arme ungleich (§. 51.), und dahero ist die Wageschale an dem kleinen Arme schwerer, als die an dem grossen (§. 45.). Wenn ihr nun die schwere Wageschale an den langen Arm, und die leichtere an den kurzen hänget; so muß der wagerechte Stand gehoben werden. W. Z. E.

Die 23. Erklärung.

53. Eine Schnellwage wird genennet, durch die man mit einem Gewichte Körper von verschiedener Schwere abwiegen kan.

Die 6. Aufgabe.

54. Eine Schnellwage zu machen.

Auflösung.

1. Theilet den Balken MN in so viel gleiche Theile, als euch beliebet.

2. An dem Ende des ersten Theils O richtet das Zünglein OP perpendicular auf mit seinem Behältnisse, wie in der andern Wage (§. 50.).

3. Machet den kleinen Arm OM so schwer, daß er den grossen ON in wagerechtem Stande erhält.

4. An den grossen Arm hänget ein Gewichte R, welches sich nach Belieben hin und wieder verschieben lässet. So ist die Schnellwage fertig.[Fig.15]

Beweis.

Weil die beiden Aerme MO und NO einander

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_209.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)