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4. Wenn die Decke getrocknet, so traget den Gips auf, und

5. theilet sie nach den Regeln der Eurythmie in Felder. Nemlich mitten muß ein grosses Feld gemachet werden, welches in seiner Länge und Breite nach der Länge und Breite des Zimmers proportioniret ist. Z. E. wenn das Zimmer ein Quadrat ist: so ist das mittlere Feld gleichfalls ein Quadrat, oder Circul, oder eine Sechseck u. s. w. Ist die Figur des Zimmers eine Seite grösser als die andere, so muß auch im mittleren Felde die Länge grösser als die Breite seyn; z. E. es muß eine elliptische Figur oder ein rechtwinkelichtes Vierecke, oder eine aus Bogen und geraden Linien zusammengesetzte Figur seyn. An die Ecken, und unterweilen mitten an den Seiten, müssen andere kleinere Felder angeordnet werden, dergestalt, daß diejenigen einander gleichen, welche in der Decke einander entgegenstehen.

6. Damit die Felder sich wohl zusammen schicken; so setzet die Nebenfelder aus solchen Linien zusammen, die sich nach den Linien des Hauptfeldes richten. Wenn nemlich das Hauptfeld einen erhabenen Bogen hat, muß das Nebenfeld einen ausgehöleten ihm entgegenkehren. Sind die Linien im Hauptfelde zurücke gezogen, so ziehet man sie im Nebenfelde heraus: sind sie aber in jenem herausgeführet, so ziehet man sie in diesem zurücke, u. s. w. Eben dieses verstehet sich von den Eckenfeldern und Nebenfeldern

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 686. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_686.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)