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Die 25. Erklärung.

59. Die FAUSSEBRAYE, oder der untere Wall, ist ein Gang um den Wall mit einer Brustwehre und dazu gehörigen Banquet.

Der 1. Zusatz.

60. Wenn die Faussebraye niedrig ist, so kan man daraus das Glacis nicht bestreichen, und sie dannenhero nicht eher brauchen, als bis der Feind in den Graben kommet. Ist sie dabey enge, so verlieret sie öfters gar ihren Gebrauch. Denn wenn der Feind die Brustwehren des oberen Walles einschiesset, wird die Faussebraye davon gefüllet, ehe man sie brauchen kan.

Der 2. Zusatz.

61. Derowegen wenn man eine Faussebraye haben will, so soll sie billig etwas erhöhet werden. Dabey aber muß sie geräumig und von dem oberen Walle durch einen besonderen Graben abgeführet seyn.

Der 8. Lehrsatz.

62. Man soll den Graben lieber breit, als tief machen.

Beweis.

Wenn der Graben sehr breit ist, so brauchet der Feind eine grosse Gallerie darüber, und also fället es ihm beschwerlicher, über einen breiten, als über einen schmalen Graben zu kommen. Ist er sehr tief, so kan man ihn nicht recht horizontal bestreichen; in welchem Falle doch die Kugeln am besten rasiren. Demnach bringet ein breiter

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 583. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_583.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)