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verbunden. Zwey seiner Schwestern, Anna und Heßra von Grumbach, waren an die zwey geliebtesten Vettern des Bischoffs Conrad, jene an Wilhelm von Bibra zu Schwebheim und diese an Michael von Bibra zu Gemünde verheyrathet. Wilhelm Grumbach war diesen beyden Schwägern, so wie dem Bischoff Conrad überaus viele Verbindlichkeiten schuldig. Beyde, besonders Wilhelm von Bibra, hatten ihn von Zeit zu Zeit so sehr mit Geld unterstützt, daß die Schuld bis auf mehrere tausend Gulden angewachsen war. Michael war ihm so ganz ergeben, daß er, so wie sein naher Vetter, der Bischoff Conrad, über die Vortheile seines Schwagers und seiner Gattin Heßra die Vortheile seines eigenen Geschlechts vergessen hatte. Und wie betrug sich Wilhelm Grumbach, der im Ganzen dem Bibraischen Geschlechte so vieles zu danken hatte, gegen die Erben des Michaels, gegen das damahlige Geschlecht von Bibra?

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Michael von Bibra starb 1543 zu Bamberg, ohne Erben von seiner Heßra zu haben. Er machte wenige Tage vor seinem Tode ein Testament, mit welchem er die declarirte Vorliebe für seine Gattin und ihre Erben, also auch für Wilhelm Grumbach