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nicht ermangeln würden / ihr Bestes zu thun / wenn sie nur die Foderung wüsten. Worauf dem Pastori auf sein Bitten erlaubet ward / zur Kirchen zu gehen / da dann zugleich der Hr. Graf mit noch einem Herrn / welcher der Herr Bannier soll gewesen seyn / nach dem Marckt ging / auf welchem Wege sie fragten: Wie viel Altona im letzten Kriege Brandtschatzung gegeben? Welches Pastor Sass mit seiner Unwissenheit beantwortete. Nach geendigter Beht-Stunde / um 10 Uhr / verfügten sich auf Ordre die Deputirte in Jacobsen Haus / gegen der Reformirten Kirche zu dem General en Chef, Hn. Graf Magnus Stenbock, welcher ihnen / nachdem er wieder nach dem Brodt- und Korn-Magazyn, imgleichen nach dem Præsidenten, dessen Nahmen und Alter gefraget/ folgendergestalt zusprach: Es wäre ihnen wissend / daß / wenn grosse Herren sich rauffeten / die Unterthanen die Haare dazu hergeben müsten; Nun könte ihnen nicht verborgen / sondern das Echo müste auch bey ihnen davon erschollen seyn / was von denen Feinden Sr. Königl. Majest. von Schweden verübet worden / welches alles zu vergelten / er gleichfals die härteste Repressalien, und zwar an Altona, gebrauchen wolte / es wäre denn / daß man ihm vollenkommen vergnügte. Worauf die Deputirte nach Anflehung seiner Gnade / und Offerirung gäntzlichen Gehorsams / abtreten / und sämmtlich nach des Syndici Oldenburgs Haus in Arrest gehen musten / da sie dann von einem Capitain verwahret wurden / bis sie sich zur Branntschatzung erklähreten. Der Obriste Bassewitz kam indessen zu sie / mit ihnen darüber zu handeln / sie offerirten ihm Anfangs bis 24000 Reichsthaler / es wolte aber nicht zureichen / bis sie an 36000 Reichsthaler kämen / worüber sie doch keine veste Resolution erhalten konten. Immittelst verlangte der Herr Graf zu speisen / und weil Flügge auf Ordre / einige Anstalt dazu machen solte / ward ihm erlaubet / nach seinem Hause zu gehen / um solches zu ordonniren / doch unter der Aufsicht des vorgedachten Capitains; wurde also dem Herrn Grafen einiges Essen nach seinem Quartier gebracht. Währender Mahlzeit um halb 1 Uhr Mittags / kam ein Hamburger Offiicier mit einem Dragon, meldend / daß das Damm-Tohr offen / um den Hrn. Grafen in Hamburg einzulassen; Darauf erhub sich der Hr. Graf sogleich nebst dem Obrist Bassewitz und andern / nacher Hamburg; und obschon Anfangs bewilliget worden / 2000 Reichsthaler für die Gemeine sofort aus Hamburg / durch einen von denen Deputirten / abzuholen / wurde doch keiner mit hinein genommen / sondern sie musten sämmtlich in Arrest verbleiben. Abends gegen 5 Uhr kam der Herr Graf mit der bey sich habenden Suite aus Hamburg zurück / delogirte die Deputirte aus des Syndici nach Flüggen Haus mit dem Capitain zu ihrer Verwahrung. Der Obriste Bassewitz / von welchem der einigermassen getroffene Accord von 36000 Reichsthaler schrifftlich gefodert ward / gab zur Antwort / der Herr Graf hätte noch nicht vestiglich sich darauf erklähret / es würde aber wol angehen. Um 7 Uhr Abends kam der Obriste Bassewitz wieder nach Flüggen Haus / sagend / die

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-: Nachricht über den Brand von Altona 1713. Altona: Hülle, 1713, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Altona.1713.4.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)