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hatte in der Stadt eine Frau mit sechs Kindern, und büßte hier die Wollustsünden seiner frühesten Jugend, indem ihm an den Schaamtheilen Geschwüre wieder aufbrachen, die damals nicht gehörig geheilt waren. Er hatte sich unterdessen durch Quacksalbereien zu helfen gesucht.“

„Was wird doch, liebster Freund, aus der nächsten Generation werden, wenn das Uebel so fortgeht und wenn dem reissenden Strome der unbändigen Laster, besonders der Unkeuschheit, nicht bald ein fester Damm sorgfältig vorgebaut wird? So pflanzt sich ja aus dem sündlichen verderbten Blute und Saamen der Eltern Sünde und Krankheit fort auf Kindeskind!“

„Ich habe ihnen nur von einigen wegen Unkeuschheit gestraften Menschen etwas gemeldet, die zu Einer Zeit hier waren. Sie werden sich daraus vorstellen können, was für ein Buch aus den Beschreibungen der Elenden werden könnte, die von Zeit zu Zeit, von Jahr zu Jahr hierher gebracht werden, um hier kuriert zu werden, oder hier das Ende ihres unseeligen Lebens zu finden. Ich glaube aber genug – und für Ihr Gefühl schon zu viel – gesagt zu haben, um Ihre Aufmerksamkeit von neuem auf den Verfall unserer Sitten, besonders auf die Verwüstungen zu erregen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/440&oldid=- (Version vom 31.7.2018)